Warum wir über Gewicht sprechen müssen
Mythos vs. Wissenschaft
Mythos |
Wissenschaft sagt |
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„Wer dick ist, hat einfach zu viel gegessen.“ |
Genetik, Stoffwechsel und Umwelt spielen eine zentrale Rolle. |
„Fett macht fett.“ |
Studien zeigen: Fettarme Diäten sind oft weniger erfolgreich als ausgewogene Ernährung. |
„Abnehmen geht mit Willenskraft.“ |
Adipositas ist eine chronische Erkrankung – Therapie braucht mehr als Motivation. |
„Kinder wachsen da schon raus.“ |
Fast jedes dritte Kind zwischen 7 und 9 Jahren ist übergewichtig – frühe Prävention ist entscheidend. |
„Wer dick ist, ist selbst schuld.“ |
Schuldzuweisungen verhindern Hilfe – Adipositas braucht medizinische und gesellschaftliche Lösungen. |
Unterstützung bei Adipositas: Was Apotheken leisten können
Medikamente verständlich erklärt
Apotheken beraten zu verschreibungspflichtigen Mitteln zur Gewichtsreduktion, etwa Semaglutid („Abnehmspritze“) oder Orlistat. Sie erklären, wie die Wirkstoffe funktionieren, welche Nebenwirkungen auftreten können und wie die Anwendung richtig erfolgt. Auch beim Verständnis ärztlicher Therapiepläne helfen sie weiter.
Ernährung alltagstauglich machen
Einige Apotheken bieten qualifizierte Ernährungsberatung an oder arbeiten mit externen Fachkräften zusammen. Viele geben einfache Tipps zur ausgewogenen Ernährung, zum Beispiel wie man Zucker reduziert oder gesunde Lebensmittel besser auswählt.
Hilfsmittel richtig nutzen
Blutdruckmessgeräte, Körperfettwaagen oder Dosierhilfen: Apotheken zeigen, wie man solche Geräte sinnvoll einsetzt. Außerdem bieten sie pharmazeutische Dienstleistungen wie Blutdruckkontrollen oder Medikationsanalysen an, besonders hilfreich bei mehreren gleichzeitig eingenommenen Medikamenten.
Gesund leben im Alltag
Apotheken können zu kleinen Veränderungen motivieren: mehr Bewegung, besserer Schlaf, weniger Stress. Sie geben praktische Hinweise für den Alltag.
Gut vernetzt – für bessere Betreuung
Manche Apotheken arbeiten eng mit Hausärzt:innen, Ernährungsberater:innen oder Psychotherapeut:innen zusammen. So lässt sich die Behandlung besser auf individuelle Bedürfnisse abstimmen.
Hinweise auf Selbsthilfegruppen
Viele Apotheken kennen lokale oder digitale Angebote für den Austausch mit anderen Betroffenen. Sie zeigen, wo man Gruppen oder Communitys findet, die Rückhalt und Motivation bieten.
Durchblick bei Kassenleistungen
Welche Kosten übernimmt die Krankenkasse? Apotheken helfen, sich im System zu orientieren, zum Beispiel bei Angeboten zur Ernährungsberatung oder Bewegungstherapie. Verbindliche Auskünfte geben dann die Kassen selbst.
Ob Diagnose, Beratung oder Therapie – hier gibt’s Unterstützung vor Ort und online:
Adipositaszentren an Kliniken
Viele Krankenhäuser haben spezialisierte Zentren für Adipositas. Dort erhalten Betroffene umfassende Hilfe: medizinische Diagnostik, Ernährungstherapie, Verhaltenstraining, chirurgische Eingriffe wie Magenverkleinerung plus Nachsorge.
Spezialisierte Kliniken
Einige Kliniken konzentrieren sich ganz auf Adipositas: mit interdisziplinären Teams aus Ärzt:innen, Therapeut:innen, Ernährungsberater:innen und Bewegungsexpert:innen.
Adipositas-Sprechstunden
Viele Krankenhäuser bieten spezielle Sprechstunden an, etwa zur Erstberatung, Therapieplanung oder OP-Vorbereitung.
Selbsthilfegruppen & Verbände
Der Austausch mit anderen Betroffenen hilft: Selbsthilfegruppen bieten Verständnis, Motivation und wertvolle Tipps aus dem Alltag.
Qualifizierte Ernährungsberatung
Viele Kliniken und Praxen bieten professionelle Ernährungsberatung, oft mit Kassenzuschuss. Voraussetzung ist meist eine ärztliche Bescheinigung. Auch spezialisierte Berater:innen helfen bei der langfristigen Umstellung auf gesunde Essgewohnheiten
Weitere Anlaufstellen
- Hausärzt:innen: erste Anlaufstelle für Diagnose, Therapieeinleitung oder Überweisung
- Psychotherapeut:innen: wichtig bei seelischen Belastungen, Essstörungen oder Adipositas-bedingter Depression
- Gesundheitsämter: bieten teils kostenlose Beratungen oder Präventionsangebote (regional unterschiedlich)